Zeittafel

Frauenkonzentrationslager Ravensbrück

Dezember 1938 -
April 1939

Sachsenhausener Männerhäftlinge errichten den ersten Bauabschnitt des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück.

18. Mai 1939

867 Frauen des KZ Lichtenburg werden nach Ravensbrück verlegt. Sie müssen am weiteren Ausbau des KZ sowie für den Bau der SS-Siedlung arbeiten

29. Juni 1939

Ein Transport von 440 Sinti und Roma mit Kindern aus dem Burgenland/Österreich kommt an.

September - November 1939

Ca. 60 Polinnen aus dem Reichsgebiet werden eingeliefert.

Januar 1940

Himmler inspiziert das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück. Er veranlaßt die offizielle Einführung der Prügelstrafe für die weiblichen Häftlinge.

21. Juni 1940

Die "Gesellschaft für Textil- und Lederververtung m. b. H." - ein SS-Betrieb in Ravensbrück - wird gegründet.

Dezember 1940

Etwa 4.200 Frauen leben in 16 Wohnbaracken, darunter Frauen aus Österreich, Polen und der Tschechoslowakei.

April 1941

Ein Männerlager mit 350 Häftlingen entsteht in Ravensbrück.

April 1941

3.500 neue Häftlinge werden registriert, darunter Frauen aus den Niederlanden, Polen, Jugoslawien und der Sowjetunion.

26. März 1942

Etwa 1.000 Frauen werden zum Aufbau des Vernichtungslagers nach Auschwitz transportiert.

März/April 1942

Ca. 1.600 "selektierte" Ravensbrücker Frauen werden in Bernburg vergast, unter ihnen 700 bis 800 Jüdinnen.

14. Juni 1942

182 Frauen des liquidierten tschechischen Dorfes Lidice werden eingeliefert.

Juni 1942

Das fertiggestellte "Jugendschutzlager Uckermark" wird mit etwa 400 weiblichen Jugendlichen belegt.

Juni 1942

Für den Elektro-Konzern Siemens & Halske werden Industriebaracken gebaut und die ersten Frauen angelernt.

1. August 1942

Medizinische Versuche an gesunden Polinnen beginnen.

6. Oktober 1942

Über 600 Häftlinge, darunter 522 Jüdinnen, werden nach Auschwitz deportiert. Das Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) hatte befohlen, das Lager "judenfrei" zu machen.

Dezember 1942

Ravensbrück erreicht eine Häftlingslagerstärke von 10800 Gefangenen, darunter Frauen aus Frankreich, Belgien, Norwegen, Luxemburg, Rumänien.

26./27. Februar 1943

536 sowjetische weibliche Kriegsgefangene - Ärztinnen, Krankenschwestern, Nachrichtenhelferinnen der Krim-Armee - werden nach Ravensbrück verschleppt.

März 1943

Es beginnt der verstärkte Einsatz von Häftlingen in der Rüstungsindustrie. Dabei entstehen Außenlager, z.B. Karlshagen, Neubrandenburg und Velten.

1943

Aus Paris kommt ein Transport mit 1.000 Französinnen ins Lager.

Herbst 1943

Für das KZ wird ein Krematorium gebaut. Die Asche der Toten wird in den Schwedtsee geschüttet.

Dezember 1943

Der SS-Kommandantur unterstehen in Ravensbrück und den Außenlagern 15.100 weibliche Häftlinge.

8. Februar 1944

Aus Compiègne treffen ca. 1.000 Französinnen ein, die aus Gefängnissen evakuiert wurden.

Februar 1944

Transporte aus KZs wie Riga und Majdanek, die von der SS geräumt werden, kommen nach Ravensbrück.

Mai 1944

In die Rüstungsbetriebe Heinkel, Rostock-Schwarzenforst, und Siemens-Zwodau werden insgesamt 2.500 Frauen transportiert.

September 1944

Wegen Uberfüllung der Baracken wird ein großes Zelt aufgestellt, in dem im Winter viele Frauen und Kinder umkommen.

Oktober 1944

Nach der Zerschlagung des Warschauer Aufstandes werden 12.000 polnische Frauen und Kinder nach Ravensbrück deportiert.

Dezember 1944

Neben den Siemens-Hallen werden 6 Wohnbaracken bezogen.

Winter 1944/45

Sterilisation von Roma- und Sint-Mädchen und Frauen.

1944

70.000 Häftlinge werden aus dem KZ Ravensbrück zum Arbeitseinsatz zugeführt, darunter 10.000 - 13.000 Polinnen und Jüdinnen aus Auschwitz-Birkenau.

15. Januar 1945

Dem KZ Ravensbrück unterstehen 46.070 weibliche und 7.858 männliche Häftlinge, die zur Hälfte in Außenlagern eingesetzt sind. Sie werden von 1.000 SS-Männern und 546 Aufseherinnen bewacht. Im Jan./Febr. kommen noch 11.000 Häftlinge aus geräumten KZ und Außenlagern hinzu.

Ende Januar - Anfang April 1945

In das geräumte Lager Uckermark werden alte, kranke, nicht arbeitsfähige Frauen "selektiert". 5000 - 6000 von ihnen werden vergast, vergiftet oder erschossen.

5. - 26. April 1945

Dem Internationalen und Schwedischen Roten Kreuz gelingt es, 7.500 Frauen über Dänemark nach Schweden zu evakuieren.

27./28. April 1945

Bis auf etwa 3000 schwerkranke Frauen und Männer werden alle Häftlinge in westlicher Richtung aus dem Lager auf den "Todesmarsch" getrieben. Die Häftlinge aus Ravensbrück und den Außenlagern werden bis zum 3. Mai von Einheiten der 2. Belorussischen Front eingeholt und befreit.

30. April 1945

Einheiten der Roten Armee befreien ca. 3.000 kranke Frauen sowie Häftlingspflegepersonal im KZ Ravensbrück.

1946 -1948

In Hamburg finden die sogenannten Ravensbrückprozesse gegen SS-Personal des Frauen-KZ statt. Es werden u.a. 16 Todesurteile ausgesprochen.

Information der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

Stimmen aus Ravensbrück   © Pat Binder