Micheline Maurel




Micheline Maurel wird 1943 in Lyon, Frankreich verhaftet und nach Ravensbrück verschleppt. Unter anderem arbeitet sie im "Revier", dem Krankenbau im KZ, wo sie nebenbei Möglichkeiten findet, heimlich zu schreiben. Im Außenlager Neubrandenburg, wohin sie weiter deportiert wird, schreibt sie viele Gedichte, auch übersetzt sie polnische Gedichte ins Französische. Sie überlebt die Haft, kehrt nach Frankreich zurück,und bleibt weiterhin schriftstellerisch tätig.




Arrestzellen in Ravensbrück,
von den Inhaftierten "Bunker" genannt.

Das Gedicht erschien, zusammen mit einem Begleitbrief, im Dezember 1995 in der Zeitschrift "Ravensbrück" (S. 5). Die französische Dichterin Micheline Maurel rekonstruierte den insgesamt zwei Seiten umfassenden Text auf die Bitte einer Kameradin hin. Sie selbst hatte ihn während ihrer Haftzeit in Neubrandenburg, einem "Außenlager" von Ravensbrück, verfaßt. Nach ihrer Meinung war der Text nie der Mühe wert, veröffentlicht zu werden, da einzig jene Frauen etwas damit anfangen konnten, die in Ravensbrück inhaftiert waren. Doch meinte sie, vielleicht würden sie sich ja "amüsieren" über diesen "alte[n] Text aus unserer noch unbefangenen Anfangszeit". Ein Hinweis darauf, wieviel schlimmer es in der Folgezeit für sie geworden sein mußte.

Constanze Jaiser


Stimmen aus Ravensbrück   © Pat Binder