Eden oder Fata Morgana?
Über Rothschilds Paradies

Die Idee des Paradieses im Werk von Miguel Rothschild ist aus einer sehr einfachen Annahme entwickelt: der Signifikant - Paradies - verweist auf eine Reihe verschiedener, aber genauer Hinweise, die mit religiösen Dogmen und Darstellungen eines mobilen Jenseits verbunden sind und sich nach und nach in Projektionen konkretisieren, die vom Kitsch bis hin zur lyrischen Spannung und Ironie reichen. Indem das Medium variabel ist, tendiert Rothschilds Auffassung vom Paradies einerseits zur Ironisierung und Entmystifizierung - so wie das bereits im Nouveau Réalisme und bei einigen Pop-Bewegungen der Fall war. Andererseits bewegt sie sich in eine typisch konzeptuelle Richtung: hin zu einer Spannung, die aus der Ablehnung der Waren- und Massengesellschaft entstanden ist und realisiert wird durch die Inszenierung und somit auch Demaskierung ihrer Mechanismen - eine Strategie, die bereits im Titel der Werkserie (1998 - 2000) inbegriffen ist.


(aus einem Text von Elena Zanichelli)