Universes in Universe

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Manipulationen

Manipulationen und Irrwege

Installationen, Objekte mit Röntgenbildern
1984-1987


Ich absolvierte mein Studium der Malerei in Argentinien als wir schmerzvoll zur Demokratie zurückkehrten. Die Angst konnte wie ein Wintermantel abgelegt werden: jetzt durften wir uns endlich wieder oder vielleicht auch erstmals frei ausdrücken, aber ich selbst war wie gelähmt. Wie hatten wir nur so blind, taub und stumm daherleben können, während täglich hunderte Menschen aus unserem täglichen Umfeld verschwanden? Erst als ich selbst Schüler unterrichtete, kam die Freude an der Kunst zurück, und ich fand zu einer Sprache, um mich mit dem Geschehenen auseinanderzusetzen.
(P.B.)


Als Pat Binder im Kunstunterricht mit ihren Schülern Röntgenaufnahmen als Druckunterlage für Monotypie nutzte, wurde ihr die formale Intensität der lichtdurchlässigen Schwarzweißbilder vom verborgenen Inneren des Menschen bewusst. Das Knochengerüst durchleuchteter Körper erlangte für sie die Bedeutung eines existentiellen Zeichens von weitreichender Symbolik. Je nach dem Kontext, in den sie es durch die Kombination mit anderen Elementen in ihren Assemblagen stellte, variieren die Assoziationsmöglichkeiten innerhalb eines relativ begrenzten Spektrums. Zumeist geht es um die gemarterte Kreatur, das Aufscheinen transparenter Körper aus einem Nichts, in dem sie spurlos verschwanden, um ein Gefangensein oder ein beziehungsreiches, makabres Spiel mit einzelnen Extremitäten als Fortsatz fragiler Konstruktionen. Unscharfe Projektionen einzelner Bilder auf die dahinterliegende Wand steigern die Dramatik und lassen eine überhöhte, immaterielle Ebene aus Licht und Schatten entstehen.
(G.H.)

Pat Binder

Kunstprojekte und -objekte, Installationen, Kunst im öffentlichen Raum, Kunst und Gedenken.

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